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Mit dem Jeep Wrangler durch Russland
Es sind die härtesten Tests, denen wir den Jeep Wrangler unterziehen. Voll beladen mit Überlebensausrüstung für zwei Personen, mit bis zu 500 L Kraftstoff und zu testendem Equipment für die Paris-New York Fahrt (Winden, Schlafsäcke, Trägersystem) fahren wir mit dem ehemaligen Höhenrekordfahrzeug F2 quer durch Russland. Unser Ziel: Oimjakon - der kälteste bewohnten Ort der Erde im äußersten Osten des Riesenreiches.
Von Limburg über Moskau, Omsk, Novosibirsk bis nach Irkutsk hat Ivan den Jeep Wrangler ohne Probleme pilotiert, hier in Irkutsk stoße ich zu ihm, damit wir die gefährlichsten 5500 Kilometer unseres Weges zurücklegen.
Die Durchschnittstemperaturen auf unserer NonStop-Fahrt von Irkutsk nach Jakutsk liegen zwischen –30° und –40° C – das ist schon verdammt kalt, vor allem wenn noch Wind aufkommt. Wie kalt das ist, kann man an einem Beispiel festmachen: Die Schmutzfänger des Jeep Wrangler sind derart gefroren, das Steine dieses gummiartige Bauteil einfach durchschlagen, statt davon abzuprallen.
Als wir uns an einem weit in die Fahrbahn ragenden Brückengeländer irgendwann in der Nacht einen Reifen zerfetzen, bilden sich beim Reifenwechsel an unseren Augenbrauen, Bärten und Haaren binnen kürzester Zeit kleine Eiszapfen.
War es bisher nur kalt, wird es ab morgen lebensgefährlich. Auf der Straße nach Magadan darfst Du im Winter keinen Fehler machen – es könnte dein letzter sein. Damit wir für den kommenden Streckenabschnitt optimal vorbereitet sind, legen wir in Jakutsk einen zweitägigen Stop ein. Wir folgen dem Anraten der Jakuten und präparieren den Jeep Wrangler noch weiter. Zuerst ziehen wir Schläuche in die Reifen ein, da die Kälte die Reifen gefrieren und an der Felge undicht werden lässt. Dann kaufen wir auf dem Markt eine 3-4cm dicke Filzdecke, schneiden diese passend zu und legen sie oben auf den Motor. Von unten umhüllen den Motor und das Getriebe mit einem dicken Stoffgewebe. Zusammen mit einer Maximalgeschwindigkeit von 60 km/h stellen wir so sicher, das die Aggregate nicht einfrieren.
Wie nah man bei dieser Kälte dem Tod ist, wurde uns schon mehrfach deutlich. Vor einigen Tagen halfen wir einem Autofahrer, der mit einem russischen Geländewagen eine Böschung hinuntergerutscht war und auf Grund der Schräglage den Motor nicht laufen lassen konnte. Als wir eintrafen, war es bereits höchste Zeit – der Mann konnte seine Hände kaum noch bewegen – in wenigen Stunden wäre es zu spät gewesen.
Das erste, was die Fahrer der LKW bei einer Panne machen, ist ein großes Feuer anzuzünden, um nicht zu erfrieren. Gestern Nacht starb ein naher Verwandter unserer Gastfamilie, der sich im Nebel auf dem zugefrorenen Fluß Lena verirrt hatte. Das Leben ist hart hier draußen!
Ich bin sehr angetan von der uns entgegengebrachten Gastfreundschaft unserer jakutischen Gastfamilie. Es sind bekannte von Ivans Vater, die uns alle erdenkliche Hilfe zukommen lassen und uns auch mit Essen verwöhnen, das wir bisher nicht kannten. Dazu gehört rohes Pferdefleisch, Pferdeherz, roher Fisch in allen Varianten, besonderer Kaviar, Elch- und Vogelfleisch uvm. Diese Speisen werden sehr oft gefroren und in dünnen Scheiben gegessen und schmecken vorzüglich.
Am 15. Januar brechen wir auf in Richtung Oimjakon – es wird spannend...
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Es war eisig und es war gut so!
21 Stunden nach unserem Start in Jakutsk erreichen wir mit unserem Höhenrekord-Wrangler den kältesten bewohnten Ort der Welt: Omijakon.
Wenn Du mit 20km/h Stunden über Stunden auf extrem „löchrigen“ Straßen unterwegs bist und über Brücken fährst, die Du eigentlich selbst zu Fuß nicht betreten würdest, wenn Du bei –58° C draußen auf Toilette gehst, deinen Wagen betankst und die Reifen aufpumpst, wenn der Stoff deiner Jacke so hart, das Du ihn brechen kannst, wenn dein Twix ein zerbröselndes Stückchen Eis ist, wenn selbst deine aufgedoppelten Autoscheiben zufrieren, wenn Dir meterhoher Schnee und umgefallene Strommasten die Fahrt erschweren, wenn Du traumhafte, in Eis erstarrte Landschaften erblickst, wenn Du die Sonne um 11 Uhr auf- und um 15 Uhr untergehen siehst, wenn Dir ein Blick in die Gesichter der Menschen den täglichen Kampf mit der Kälter erzählst, dann wirst Du vor allem eines – dankbar! Dankbar dafür, dies alles erleben zu können.
Zumindest war es bei mir so.
Erstaunlich und faszinierend zu gleich wie sich die Bewohner dieses Ortes seit Jahrhunderten gegen die Kälte stemmen und in der Tradition leben. Wie sie als Selbstversorger so leben, das die Alten nicht selten 100 Jahre alt werden und Krankheiten selten sind. Von den fast 900 Bewohnern sind annähernd 200 Kinder, die dem Kältepol dieser Welt ein wenig die Rauheit nehmen.
Da stört es auch nicht, das die maximale Höchsttemperatur im wärmsten Monat Juli immerhin bei -1 Grad C liegt. Es ist eine eigene Welt, die wir hier fanden.
Nach weiteren schwierigen 26 Stunden Fahrt sind wir jetzt in Magadan eingetroffen, der östlichsten, per Strasse anfahrbaren Stadt Russlands. Von hier aus werden wir in einigen Tagen wieder nach Omijakon aufbrechen, dieses Mal jedoch zusammen mit dem Pro 7 Kamerateam. Um unsere Grenzen noch weiter zu stecken und unser Material noch härter zu testen werden wir versuchen, über die Abkürzung einer seit Jahren nicht mehr genutzten Strasse Omijakon von Süden anstatt von Westen anzufahren.
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Extrem Events und Maximus Film gehen gemeinsam für Galileo (Pro Sieben) auf Expedition
25.01.2008 - 9.02.2008: Matthias Jeschke fährt mit einem Fernsehteam nach Oimjakon – dem kältesten bewohnten Ort der Erde. Bei -60 Grad geht es mit dem Jeep Wrangler durch 1000 Kilometer unberührte Weite. Erleben Sie die faszinierenden Bilder am 28. Februar in der Galileo-Doku „Expedition zum Kältepol der Welt“!
Der kälteste bewohnte Ort der Welt – ein kleines Dorf im fernen Osten Russlands. Nirgendwo auf der Welt sinkt die Temperatur so weit nach unten: -71,2 Grad Celsius sind verbürgt, inoffiziell zeigte das Thermometer an diesem Fleck sogar schon unglaubliche -81,2 Grad unter Null an. Wer sich hier draußen aufhält, riskiert ohne Spezialkleidung nach wenigen Minuten Erfrierungen! In Oimjakon wird es kälter als am Nordpol, kälter als am Südpol. Nur an einer einzigen Forschungsstation in der Antarktis wurde jemals eine noch tiefere Temperatur gemessen. Doch in Oimjakon leben 1000
Menschen und meistern das Leben bei für uns Mitteleuropäer kaum vorstellbarer Kälte. Doch wie funktioniert der Alltag unter solch extremen Bedingungen? Das will Matthias Jeschke zusammen mit den Reportern von Galileo herausfinden. Der mehrfache Weltrekordhalter mit dem Auto (erster Mensch mit einem Auto 6646 m ü. NN, Befahrung der kompletten Panamericana in 15 Tagen) wird mit der Fernsehcrew von Magadan aus den 1000 Kilometer langen und beschwerlichen Weg nach Oimjakon auf sich nehmen. Die Zusammenarbeit ergab sich, weil Jeschke das russische Gebiet in Vorbereitung seines neuesten Rekordprojektes bereits erkundet hat und sich bestens mit den zu erwartenden Extrembedingungen auskennt.
Zum Einsatz kommt ein modifizierter Jeep Wrangler, mit dem Jeschke, bevor es nach Oimjakon geht, bereits 13.000 Kilometer quer durch Russland zurückgelegt hat (den größten Teil der Strecke bei Eiseskälte). Typisch Extrem Events hat auch bei diesem neuesten Abenteuer der Umweltschutz absolute Priorität: in den Achsen, Differentialen, dem Getriebe und Motor des Jeep Wrangler befindet sich ausschließlich vollbiologisches, d.h. vollständig biologisch abbaubares Öl. Seien Sie gespannt auf die 24minütige Doku „Expedition zum Kältepol der Welt“! Der Sendetermin steht schon fest: Pro Sieben, 28. Februar, Galileo, (ab 19 Uhr) Die Umbauen des Jeep Wrangler, der bereits als Fahrzeug „F2“ des Höhenweltrekordes am höchsten Vulkan der Welt in Chile Karriere machte, umfassen u.a.:
- Doppelverglasung
- Luftschnorchel
- Old Man Emu Heavy Duty Fahrwerk
- Seilwinde Warn vorn und hinten
- Dachträger
- Funkanlage
- Zusatzscheinwerfer
- 35" Goodyear Wrangler AT Extreme Bereifung (LT315/70R17)
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Es ist der 31.01.2008 um 1 Uhr morgens Ortszeit (heute: 15:00 Uhr MEZ) als der Jeep Wrangler Unlimited Rubicon die Dorfgrenze von Oimjakon erreicht.
Das Team um Matthias Jeschke hat nach 48 Stunden Non-Stop Fahrt und 1500 km den Kältepol dieser Erde erreicht. Man sei, so der Bürgermeister „ das erstes Kamerateam, das von Magadan aus per Auto nach Oimjakon aufgebrochen ist“.
Bei eisigen -60°C entstehen in den nächsten Tagen die Filmaufnahmen zur Galileo eXtrem Reportage „Expedition zum Kältepol der Erde“, die am 28.02.2008 um 19:00 Uhr ausgestrahlt werden. Lassen Sie sich verzaubern von der Reportage, den Menschen und einem bezaubernden Land im östlichsten Teil Eurasiens.
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Wir möchten Ihnen mitteilen, dass der Sendetermin für das Wissensmagazin Galileo eXtrem zum Thema „Expedition zum Kältepol der Welt“ um einen Tag vorverlegt wurde. Die 24-minütige Reportage wird nun am Mittwoch, 27. Februar 2008, im Anschluss an die normale Galileo-Sendung, die um 19:00 Uhr beginnt, auf Pro7 ausgestrahlt.