Original von XJ-NRW
Das flüssigeinspritzen bringt folgende Vorteile.
- keine erhöhte Verbrennungstemperatur wie sonst bei Gas.
- kein Leistungsverlust im Gegenteil leistungssteigernd.
- kaum Mehrverbrauch durch eine bessere Füllung der Zylinder.
Also das wird Umrüstwilligen oft erzählt, stimmt aber so nicht ganz.
Die Verbrennungstemperatur ist nicht niedriger als bei Verdampferanlagen. Gas hat nun mal eine bestimmte feste Verbrennungstemperatur - Physik. Aber das flüssige Gas soll kühlen beim einlassen in den Zylinder - das ist aber umstritten, ob der Effekt wirklich merkbar ist. Den selben Effekt versucht man bei Fahrzeugen mit empfindlichen Ventilsitzen mit der zusätzlichen Verwendung von Flashlube zu erreichen.
Eine Leistungssteigerung ist bisher noch nicht bewiesen worden. Fakt ist, das ein Fahrzeug einem immer auf Gas gefühlsmäßig vorkommt als würde es leichter gehen - besser und viele - auch bei Verdampferanlagen - haben das Gefühl auf Gas mehr Leistung zu haben. Wie drückte es doch ein Umrüster vorsichtig kürzlich aus: "Es gibt kein Leistungsverlust, bei manchen Fahrzeugen kann es sogar zur Leistunssteigerung kommen, weil das Gas kalt eingesprizt wird und somit eine größere Menge verbrannt wird als mit Benzin!!!"
Klar mehr Kraftstoff heißt immer mehr Leistung - das geht aber auch mit einer Verdampferanlage - stellt man die eben etwas fetter ein... Kraft kommt von Kraftstoff.
Aber: Die Flüssiggasanlagen haben definitiv einen etwas höheren Mehrverbrauch als Verdampferanlagen. Da bist Du falschen Informationen aufgesessen. Rechne mit 20%, das ist der Erfahrungswert der Flüssiggas-Fahrenden.
Trotzdem: Für den Mercedes ist die Anlage eine gute Wahl. Sie hat genauso Vor- und Nachteile wie eine Verdampferanlage. In einem Fahrzeug läuft die Flüssiggasanlage prima und in einem anderen ist eine Verdampferanlage besser angebracht. Bereuen wirst Du Deine Wahl zur ICOM sicher nicht, aber stelle Dich auf den Mehrverbrauch ein.
Statt dem Steuergerät hat die ICOM eine Pumpe im Tank. Mit der Pumpe gab es bisher einige Probleme - die sollen aber behoben sein.
Ich habe dazu folgende Aussage gelesen: "Es gibt jetzt eine Boschpumpe, die muss halten, ausserdem ist noch ein Tanksensor hinzugekommen, der die Anlage automatisch auf Benzin umschaltet wenn im Tank nur noch 1-2 Liter Gas bleiben." Obs so stimmt - keine Ahnung? Da kannst Du ja nochmal nachfragen.
Außerdem läuft die Icom immer beim Starten immer! zwangsweise mind. 55s auf Benzin und schaltet dann erst um (Das System läuft Probe, Gas wird durchgepumpt, der nötige Druck entsteht). Das könnte sich mit enem erhöhten Startbenzinverbrauch auswirken wenn man oft Kurzstrecke fährt und oft mit warmen Motor startet, da eine Verdampferanlage da immer gleich umschaltet. Für Langstreckenfahrer aber sicher belanglos.
Ich habe auch schon von der ICOM JTG gelesen, dass die sich öfters resettet ("Problem mit dem häufigen booten") - das Problem scheint noch nicht behoben zu sein. Du solltest danach noch mal googeln.
Ein Vorteil der ICOM ist: kein Eingriff ins Kühlsystem, da ja kein Verdampfer angeschlossen werden muss
Die Icom ist nicht die einzige Flüssiggasanlage. Es gibt auch noch die Vialle LPI. Über die solltest Du Dich auch erkundigen und dann die Geeignetste wählen. Fakt ist: eine Flüssiggasanlage kostet genausoviel wie eine vollsequentielle Verdampferanlage - warum also nicht?!