Vorgeschichte:
Bei einer "etwas" energischen Fahraktion habe ich mir u.a. an der Hinterachse ein paar Zähne an Tellerrad und Triebling abrasiert. Die 30spline Chromoly-Achsen haben gehalten, nur die Übersetzung eben nicht. Was tun? Nochmal Geld in die Dana 35 stecken? Oder gleich was Stärkeres? Der Ratschläge bekam ich viele, "nur Dana 60 hält!", "Ford 9inch", "behalt die Dana" - letztendlich nach dem Zusammentragen von Fakten, dem Einholen von Angeboten und im Hinblick auf die weiteren Plänen mit meinem Jeep entschied ich mich für eine Ford 8.8 aus einem Explorer.
Gründe für die Ford 8.8:
Die ordentliche Ausstattung der Ford 8.8 war eine der Gründe für die Entscheidung - Scheibenbremsen, 31spline Steckachsen, Rundflansch - alles Features, die ich bei einer Dana35 teuer nachkaufen muss. Die Festigkeit der 8.8er Achse liegt zwischen Dana44 und Dana60 (8.8" Tellerrad, dicke Achsrohre usw.), ohne das massive Gewicht einer Dana60 zu haben. Eine 9" aus einem "großen Pickup" müßte ich kürzen lassen, die 8.8er hat schon die passende Breite (pro Seite nur wenige mm schmäler, als die XJ-Achse). Der Lochkreis (5x4.5") paßt zur Vorderachse, d.h. ich kann meine Felgen weiterverwenden.
Umsetzung:
Da ich bekennender Schreibtischtäter bin und alles jenseits des Dämpfereinbaus meine mechanischen Fähigkeiten überschreitet, habe ich meinen Jeep in die Hände der Firma Trophytec gegeben - Werner Hamann war einer der ersten Jeeper, die ich anno 2000 kennengelernt hatte und ich hatte über seine Arbeit nur Gutes gehört (und gesehen). Gestern habe ich das Fahrzeug dann abgeholt (BlueGerbil und der Papst kamen gleichzeitig in München an - welch Ehre für die Stadt! :mrgreen
und wie erwartet, bin ich sehr zufrieden - 400km Heimfahrt ohne Probleme, die Rechnung war wie erwartet und im Rahmen dessen, was ich ausgeben wollte, alles paßt!
Ausstattung:
Nothing fancy, yet. Da ich vorne noch die Dana30 habe, bin ich nicht auf 4.88 gegangen, sondern bei 4.56 geblieben. Der DetroitLocker hat sich bei mir bewährt, also kam wieder ein solcher rein. Alle Lager wurden neu gemacht, die Bremsen ebenfalls. Die TomWoods Kardanwelle wurde auf einen 6-Loch-Rundflansch umgerüstet und ein Druckminderer aus dem VW/Audi-Regal verhindert ein Überbremsen der Hinterachse. Da die Bremse für ein wesentlich schwereres Fahrzeug ausgelegt ist, gabs auch TÜV-seitig keine Probleme.
Weitere Pläne mit der Achse:
Wenn sich mein Konto wieder erholt hat, bekommt die Achse noch einen massiven Diff-Deckel, einen Axle Truss sowie das neue Super88-Kit von Superior - dieses rüstet Chromoly-Wellen nach, verbreitert die Spur, eliminiert den C-Clip und bietet wahlweise einen 5x4.5" oder 5x5.5" Lochkreis mit schraubbaren Radbolzen - so das ich bei der in Planung befindlichen Dana44 für vorne auch das "große" Freilaufnaben-Kit von Warn verwenden kann. Wenn´s Geld arg in der Tasche juckt, kommt ´ne 4.88er Übersetzung in beide Achsen.
Bilder: